Das Drama um das Gas, die Wärmepumpe und alte Häuser

Sehen wir von gerade projektierten Neubauimmobilien einmal ab, verfügen fast alle Gebäude über eine Öl- oder Gasheizung. Aktuell trifft Theorie auf Praxis. Denn die allseits favorisierte Wärmepumpe, welche als Hauptenergieträger Strom benötigt, ist für klassische Heizungssysteme mit Plattenheizkörpern fast immer ungeeignet. Die benötigte Vorlauftemperatur der traditionellen Systeme ist wirtschaftlich und ökologisch noch nicht zu schaffen. Die Ingenieure arbeiten an einer Lösung, es wird aber dauern, bis bezahlbare Produkte beim Endverbraucher ankommen. 

Große Hoffnung besteht in der Innovationskraft der führenden Hersteller, wie zum Beispiel der Firma Daikin aus Osaka. Aber: Ältere und ungedämmte Häuser werden jetzt noch kritischer bewertet und ggf. abgebrochen. Tendenziell kommt es zu einer Abwertung von Wohnimmobilien mit alter Haustechnik.  

Welchen Ratschlag können wir Immobilieneigentümern geben, die darüber nachdenken, jetzt zu verkaufen? 

Für eine Verkaufsabsicht gibt es bestimmt gute Gründe. Die Immobilienpreise sind in den vergangenen Jahren um mindestens 50 % gestiegen. Teilweise verdoppelten sich die Werte. So ist der Verkauf auf jeden Fall ein finanzieller Erfolg. Aber zur Wahrheit gehört auch, dass die Traumpreise von gestern nicht mehr zu erzielen sind. Und das der Verkauf einer Eigentumswohnung oder eines Hauses vielleicht 3 – 6 Monate dauern wird.   

Worauf sollten Käufer in den jetzigen Zeiten unbedingt achten? 

Jetzt, wo der Markt nachgibt, ist es noch wichtiger geworden, auf die Qualität einer Immobilie zu achten. Bedeutender als das Alter der Heizung und deren Energiequelle ist die Lage! Ruhige Wohnstraßen sind wertbeständig, ebenso wird die Anbindung an den ÖPNV immer wichtiger. 

Bei Eigentumswohnungen sind die Verhältnisse von Zimmeranzahl und Quadratmetern von interessanter Relevanz. Eine 2-Zimmerwohnung sollte möglichst nicht größer als 58 m² sein, 3 Zimmer bis 85 m² und 4 Zimmer nicht mehr als 110 m².  

Kaufen Sie ein Einzelhaus oder eine Doppelhaushälfte, welche vor der Jahrtausendwende errichtet wurden, nur nach einem Technik-Check. Fordern Sie von ihrem Verkäufer unbedingt alle Dokumente an, die für eine qualifizierte Prüfung der Immobilie notwendig sind. Nur, wer vollständige Dokumente einer Bank vorlegen kann, bekommt einen Kredit zu günstigen Konditionen. Beim Kauf einer Eigentumswohnung wird häufig unterschätzt, dass man sich in eine Gemeinschaft mit einkauft. Wir empfehlen daher dringend, die Protokolle auch unter dem Gesichtspunkt zu prüfen, ob die zukünftigen Miteigentümer untereinander zerstritten sind. Kleine Eigentümergemeinschaften mit zum Beispiel nur 6 Wohnungen, wirken heimelig. In der Bewirtschaftung ergeben sich aber nicht selten Nachteile, da aufgrund der kleinen Anzahl die Skaleneffekte von Gemeinschaftskosten nicht zur Entfaltung kommen. Außerdem wird es für kleine Eigentümergemeinschaften immer schwieriger, einen qualifizierten Verwalter zu gewinnen.

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